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In den Mittelpunkt ihres fiktiven Romans stellt Charlotte Gneuß die 16jährige Karin, die 1976 im Dresdner Arbeitervorort Gittersee lebt. Karins Welt und ihr von Konflikten und Streit geprägtes Familienleben geraten vollends in Wanken, als ihr Freund Paul in den Westen flieht. Ausgerechnet ein Stasioffizier, der zu den Hintergründen dieser „Republikflucht“ ermittelt, wird für sie eine neue Bezugsperson und – wirbt sie als Inoffizielle Mitarbeiterin an. In knappen eindringlichen Sätzen schreibt Gneuß von emotionaler Vernachlässigung in der Familie und von Schuld.
Charlotte Gneuß war 2023 mit "Gittersee" auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis vertreten.